#wirgründen I Tipps zur Unternehmensgründung mit Coworkerin Maria Horozoglou von DIGITALE SCHMIEDE

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Denkst du daran, ein Business zu gründen? Dich selbständig zu machen? Hast aber vielleicht mit Ängsten zu kämpfen und fragst dich, ob die Selbständigkeit der richtige Weg für dich ist?
Zum Thema Unternehmensgründung und vor allem, wie man mit Ängsten und Zweifeln vor dem Gründen umgeht, haben wir eine unserer Coworkerinnen am Factory Campus befragt und wirklich wertvolle und praxisnahe Tipps bekommen. Wir hoffen, dass du somit ein besseres Bild davon bekommst, was es heißt, ein Unternehmen zu gründen, was du dafür brauchst und wie du diesen Schritt mit mehr Zuversicht und Selbstvertrauen angehen kannst.

Maria ist Gründerin von DIGITALE SCHMIEDE *, einer Consulting-Agentur für Social Media, die branchenübergreifend Unternehmen jeder Größe dazu verhilft, in der digitalen Welt sichtbar zu werden. Die DIGITALE SCHMIEDE bietet alle Dienstleistungen rund um Social Media an, darunter die Content-Produktion, aber auch Strategie-Entwicklung, Consulting und Coaching. Gegründet hat sie die Firma 2017, nachdem sie mehrere Stadien im Angestelltenverhältnis durchlaufen und beschlossen hat, sich selbständig zu machen. 3 Jahre betrieb sie die Agentur als One-Woman Show, bis der Zeitpunkt kam, an dem es alleine nicht mehr ging. Heute arbeitet sie im Team mit Vanessa, Michelle und Yannik zusammen.

Aktuell baut die Agentur außerdem eine zweite Marke und Business auf. „BEAUTIFY YOUR BUSINESS“ ist die weltweit erste Social Media Masterclass für Beauty Brands und Beauty Artists. „by filini“ wird ein Onlineshop für hochwertigen Modeschmuck.

Und das waren Marias Antworten auf unsere Fragen:

 

Interview zum Thema Unternehmensgründung mit Maria Horozoglou

 

Haben dir Menschen aus deinem Umfeld vor der Selbstständigkeit von deiner Gründung abgeraten?

Eher nicht. In meinem Umfeld gab es eigentlich eher wenig Gründer:innen und daher haben im Prinzip alle gesagt “Ja, das finden wir gut, das ist mutig“. Es war niemand dabei, der mir das nicht zugetraut hätte. Ein Vorteil war auch, dass mein Vater sich ein Jahr vor mir selbstständig gemacht hat. Dadurch habe ich schon ein bisschen davon mitbekommen. Und weil er wusste, dass ich ein ziemlicher Sicherheitsfreak bin, riet er mir gleich, vorab einen Business-Plan zu schreiben. „Wenn du den Business-Plan geschrieben hast, dann fällt dir die Entscheidung leichter und du hast eine konkretere Vorstellung zur Machbarkeit“

 

Gab es Vorurteile aus deinem Umfeld in Bezug auf deine Selbständigkeit?

Ein Vorurteil gegenüber der Selbständigkeit war, wie man es ganz klassisch kennt: „Viel Risiko. Selbständigkeit bedeutet: ‚Selbst‘ und ’ständig‘. Wenig Freizeit, wenig Geld, erstmal Unsicherheit, ob es überhaupt gut anläuft und so weiter. Einiges ist natürlich auch wahr da dran. Aber es liegt ja an einem selbst, wieviel man davon zulässt.“
Und ansonsten habe ich da eigentlich gar keine Vorurteile gespürt oder dass mir das irgendjemand ausreden wollte. Aber das liegt wahrscheinlich wirklich daran, dass wir halt kaum Gründer in der Familie oder auch im Umfeld haben. Die, die mich kennen, wissen halt, dass das Angestelltenverhältnis für mich auf Dauer nicht wirklich was gewesen wäre. Und deswegen war wahrscheinlich die Abwägung bei vielen Freunden und Familie, dass eine längerfristige Lösung besser für mich sei.

 

Welchen Tipp hast du für Menschen, die ein Business gründen wollen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen?

Da möchte ich eigentlich auch direkt das erste raten, was mein Vater mir empfohlen hat, also einen Business-Plan zu schreiben. Wie das geht, kann man relativ gut bei Google recherchieren oder man erkundigt sich beispielsweise bei der IHK. Ich habe erstmal einige Monate recherchiert. Dann habe ich über Weihnachten den Business-Plan geschrieben und konnte dadurch für mich schon die ersten Fragen klären und Ängste relativieren.

Natürlich gibt es bei einer Gründung immer ein Risiko, welches man eingehen muss, aber zumindest wird durch den Business-Plan alles etwas konkreter. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich gerade bei dem Finanzteil ziemlich schwer getan habe. Dort sollte man sich vielleicht Unterstützung holen von jemandem, der sich ein bisschen mit dem Thema Finanzen auskennt. Gerade so Themen wie ‚Betriebsausgaben‘ – was beinhaltet das alles überhaupt? Womit muss man da rechnen?

Dann das Thema ‚Liquiditätsrechnung‘ – das sind so Sachen, die schon essenziell sind, gerade im Hinblick auf die Frage, was man da überhaupt an Investitionen tätigen muss, ob man einen Kredit aufnehmen sollte und so weiter. Und diese Fragen lassen sich eben schon mal mithilfe des Business-Plans klären. Auch im Hinblick auf Kredite wird von Banken sowieso oft auch ein Business-Plan gefordert. 

Dann habe ich natürlich auch weitere Dinge recherchiert: Was gibt es da für Seminare zum Thema Gründung? In Münster, wo ich gegründet habe, gab es ein Gründerseminar, wo man Informationen erhalten hat, zum Beispiel zum Thema Gründungszuschuss. Auch konnte ich dort Antworten auf Fragen finden wie: „Was brauche ich denn überhaupt für meine Selbständigkeit? Welche Versicherung kommt in Frage? Brauche ich eine Betriebshaftpflicht oder eine Rechtsschutzversicherung?“ Es kommen ja unzählige Punkte auf einen zu, mit denen man sich ja vorher nie beschäftigen musste. Und diese Informationen muss man tatsächlich erst mal sammeln

Was ich schwierig fand, war, dass ich wirklich versucht habe, sehr viel auf einmal zu machen. Es bringt aber nur etwas, wenn man das ganze Schritt für Schritt macht. Da helfen mir zum Beispiel Checklisten oder eine klassische Excel Tabelle sehr, wo man ein paar Punkte auflistet und diese versucht, nacheinander abzuarbeiten. Heute würde ich nicht mehr mit Excel arbeiten, sondern mit interaktiven Tools wie z.B. Asana. 😉 Ich habe natürlich auch einige Fehler gemacht, die zum Glück nicht allzu teuer waren, aber da muss jeder durch.

Fehler gehören genauso zur Gründung wie Durchhaltevermögen.

Es ist auf jeden Fall wichtig, erstmal zu wissen: Was für ein Business möchte ich haben? Hat die Geschäftsidee Potenzial? Und dann geht recht schnell in den kreativen Prozess: „Wie soll das Business heißen?“ Dann folgt die Recherche in Hinblick auf den Markennamen: „Ist der Markenname schon reserviert?“ Daraufhin folgt die Anmeldung des Markennamens beim DPMA und die Sicherung der Domain. Das sind im Prinzip eher Kleinigkeiten, aber vieles davon muss man einfach schon mal tun, bevor man loslegt. Und es sind sehr viele solcher Kleinigkeiten. 

Was außerdem sinnvoll ist, ist sich Bücher zum Thema zuzulegen. Da gibt es ja etliche. Einfach mal bei Google suchen – zum Glück gibt es ja heute wirklich sehr viele Quellen, an denen man sich bedienen kann.

Was ich aber auf jeden Fall viel früher hätte machen sollen, ist, mir eine Mentorin zu suchen, die mich auch durch gewisse Sachen oder durch die Erfahrungen, die ich nicht selbst gemacht habe, durchleitet und zwar so, dass ich trotzdem daran partizipieren und davon profitieren kann. Diese Rolle hat natürlich in erster Linie mein Vater eingenommen, aber es ist natürlich immer ganz gut, wenn die Person aus einer ähnlichen Branche kommt.

 

Wie kann man mit Ängsten und Zweifeln vor dem Gründen umgehen?

Hier kann ich wirklich nur den Tipp geben: Alles "step by step" machen. Alle Themen Schritt für Schritt, unter anderem mithilfe des Business-Plans, durchgehen. Ich erinnere mich noch gut – ich hatte auch diese Ängste und Zweifel vor dem Beginnen. „Schaffe ich das überhaupt? Bin ich der Typ dafür?“ und so weiter. Diese Ängste hat glaube ich jeder. Wichtig ist einfach, dass man dieses Verlangen, das man in sich spürt, wahr- und ernstnimmt. In diesem Fall ist der Samen sozusagen schon gesät und dann geht es darum, diesen Samen in sich erst mal keimen zu lassen.

Eine Sache, die ich hier in Deutschland – oder auch Europa – festgestellt habe, ist, dass hier eine ganz andere Gründermentalität herrscht als zum Beispiel in den USA. Und jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass Misserfolg einfach genauso dazugehört wie Erfolg. Das Wichtigste ist: Einfach machen. Und das bedeutet häufig, dass man einfach im ‚Trial and Error‘-Prinzip agieren muss. Eher sollte man fünf mal scheitern oder fünf Misserfolge in Kauf nehmen, als etwas nicht zu machen. Denn diese Angst ist bei der ersten Gründung natürlich ein Riesenhindernis. 

Es gibt nichts schlimmeres, als aus Angst oder aufgrund von Zweifeln etwas gar nicht erst auszuprobieren.

Mit der zweiten Gründung wird das alles schon ein bisschen einfacher. Die Angst ist wirklich nur bei der ersten Gründung so groß. Und ich muss sagen, dass ich es bereue, es nicht schon viel früher gemacht zu haben. Ich hätte locker schon fünf Jahre früher gründen können, weil ich dann schon die Erfahrung gehabt hätte, aber es war halt eben die Angst da. Deswegen kann ich wirklich nur immer wieder sagen: Einfach machen. Zum Glück landet man heute ja nicht auf der Straße, wenn man diesen Versuch gestartet hat. Es geht ja immer irgendwie weiter und wenn man fest daran glaubt, dann muss man einfach einen Schritt machen – und die nächsten, die kommen einfach. Die Alternative wäre ein softer Übergang vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit. Ich kenne einige, für die es sich besser angefühlt hat das Ganze „nebenbei“ vorzubereiten. So hat man noch ein geregeltes Einkommen und bereitet alles in Ruhe vor. Das funktioniert aber nur in Teilzeit. 

Mit der Zeit bin ich in das Business hineingewachsen. Ich hätte nie gedacht, dass ich so die Unternehmerin bin und dass ich von einem Business gleich ins nächste gehe, also das nächste Unternehmen gründe. Aber es ist, wie gesagt, wirklich dieses Schritt-für-Schritt-Prinzip und wenn man sich daran hält, dann erscheint auch dieses große, eher wichtige Vorhaben auch nicht mehr ganz so mächtig. Es wird alles ein bisschen relativer.

Mein Motto ist: Wenn man alles gut geplant hat, dann sollte man immer relativ schnell anfangen. Perfektion ist ja schön und gut, aber manchmal muss man schon bei zwei Dritteln einfach mal starten, also nicht zu lange warten und alles bis ins letzte Detail durchdenken und -planen, sondern loslegen. Einfach die vielen Bestandteile der Gründung nach und nach abarbeiten und während man sozusagen schon in der Selbstständigkeit ist einfach sukzessive optimieren. Dass man alles bis ins Detail perfekt hat, das wird eh nicht passieren. Es kommt meist sowieso anders als man denkt.

Ein weiterer Tipp und eine Sache, die ich auch immer wieder betonen kann, ist, rechtzeitig Rücklagen zu bilden. Das nimmt einem auch viel Angst. Das half mir sehr, weil ich ein Jahr, nachdem ich wirklich viel Rücklagen gebildet hatte, gar keine Angst mehr haben musste. Wenn ich also jetzt 2-3 Monate keine oder nicht so viele Einnahmen hätte, müsste ich nicht direkt insolvent gehen und das ist ja, was einem wirklich Angst bereiten kann. Von daher, wirklich frühzeitig ein bisschen was zur Seite schaffen und dann fühlt man sich einfach ein bisschen sicherer.

Und den Frauen kann ich nur sagen, dass es ganz viele tolle Institutionen oder Vereine gibt, wo man sich gegenseitig unterstützt und man auch Mentoring in Anspruch nehmen kann. Ich zum Beispiel bin bei der KÄTE AHLMANN STIFTUNG, die das Programm TWIN anbieten. Hier habe ich auch meine Mentorin gefunden. Man braucht einfach diesen Expertenaustausch. Bei vielen Themen sind ja andere schon viel weiter als man selbst. Warum sollte man also ständig selbst die Fehler machen, wenn andere sozusagen schon die Erfahrung gemacht haben und schon wissen, was funktioniert oder was nicht und Empfehlungen aussprechen können? Man muss ja nicht immer das machen, was andere einem empfehlen, aber man hat dann zumindest einen Sparringpartner.

Herausfordernd ist nämlich auch als Einzelunternehmerin, dass man am Anfang alles selbst entscheiden muss. Man hat also niemanden, wie zum Beispiel einen Kollegen, den man fragen kann „Hey, wie siehst du das?“, sondern die Verantwortung liegt ganz bei einem selbst. Das kann es einem manchmal schwerer, oder aber einfacher machen, und manchmal trifft man eben auch die falschen Entscheidungen. Das gehört aber dazu. Und durch diesen Sparringpartner, der halt zum Beispiel eine Mentorin sein kann, hat man ein bisschen mehr Power und Selbstvertrauen.

 

Wir danken dir vielmals, liebe Maria, für deine vielen Tipps, Anregungen und Zusprüche!

 

Wenn du mehr über Maria und die DIGITALE SCHMIEDE erfahren möchtest, schaue auf der Webseite unter www.digitaleschmiede.de vorbei oder folge Maria und ihrem Team auf Instagram @digitaleschmiede. Weitere Infos zur „BEAUTIFY YOUR BUSINESS“ Masterclass, die weltweit erste Social Media Masterclass für Beauty Brands und Beauty Artists, gibt’s unter www.beautifyyourbusiness.de/masterclass.*

 

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